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Gedanken teilen. 💭

  • Autorenbild: Jessica H.
    Jessica H.
  • 23. Nov. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Juni 2024

Wenn ich solche Dinge schreibe, startet mein Verstand einen Vergleich. Einen Vergleich mit allen anderen Menschen und dann kommen Gedanken hoch wie „das ist viel zu übertrieben für manche Menschen. Das kann man so nicht öffentlich schreiben. Was werden andere Menschen denken, wenn ich das so schreibe und soll ich wirklich meine tiefsten Gedanken mit der Welt teilen?“ Aber ganz ehrlich,… dann bin ich halt verrückt. Dann bin ich halt zu poetisch, zu emotional, zu hart, zu weich, zu irgendwas. Das hier ist mein Film. Das hier ist mein Erleben von Dingen und meine eigene Wahrnehmung und ich finde das auch echt gut, wie es ist. Ich kann mir aus kleinen Momenten ganz viel Energie ziehen dadurch. Also werde ich das auch so posten.


Manchmal beobachte ich ohne wirklichen Grund Menschen. Die Frau, die gegenüber mit dem Rad am Fluss entlang fährt, die Freunde, die einfach im Gras liegen und Musik hören, das Kind, das die Hand seines Vaters festhält und laut lacht …. Immer wieder sehe ich diesen Menschen zu, wie sie einfach ihr Leben dahinleben und denke mir: „Wow, Menschen sind manchmal so seltsam, aber sie sind auch so wunderschön“.


Als wäre jede Person die Hauptrolle seines eigenen Films und ich sitz als kleiner Nebendarsteller irgendwo im Hintergrund und lächle. Ich lächle, weil Schönheit eben überall ist und ich weiß, dass auch ich die Hauptrolle in meinem ganz eigenen Film bin. Und wenn ich dann Menschen treffe und eine Verbindung da ist, werden alle beteiligten zu anderen Rollen des Films. Aber jede einzelne Rolle macht das große Ganze aus.


Denk nur mal kurz darüber nach, wie sehr uns manche Menschen beeinflussen und prägen. Wie viel wir von manchen Menschen lernen und wie sehr wir an anderen zerbrechen. Das Leben ist für mich ein Film mit allen Emotionen, mit allen Ups und Downs, und es ist so unglaublich spannend, ein kleiner Teil eines anderen Lebens sein zu dürfen. Ich stelle mir das immer wie zwei Lichtstreifen vor, die so durchs Universum wandern und an irgendeinem Punkt treffen sich zwei und strahlen eine Zeit lang nebeneinander her. Irgendwann trennen sie sich vielleicht wieder, aber das, was da war, wird beiden immer bleiben. Und ich denke, dass das unglaublich schön ist.


Wenn ich nur an Szenen meines Lebens denke … So lange bin ich noch gar nicht hier auf der Erde und dennoch habe ich so viele kleine Momente in mein Herz geschlossen und so viele kleine Momente, die mir unglaublich viel beigebracht haben. Ich denke an Geburtstagslieder singen an Spaziergänge im Garten, an Lachkrämpfe mit meinen Geschwistern, an Tränen, nachdem mir mein Herz zum ersten Mal gebrochen wurde, an Walzer tanzen am U-Bahn-Steig in Wien, an Deeptalks am Dach, an Umarmungen und daran, wie es sich angefühlt hat Dinge zu erreichen, die mir so schwer vorkamen. Ich denke an alles, was ich schon erreicht habe und jeden Menschen, der mein Leben so schön gemacht hat. Ich denke an jede Träne und jeden Schmerz, der mir im Endeffekt so viel beigebracht hat. An die intensivsten Zeiten meines Lebens und an die Zeiten, in denen ich nichts spürte. Wenn ich an all das denke, sind da nicht nur Bilder im Kopf. Es fühlt sich an, als wäre ich wieder in diesem Moment aber als eine andere oder eine außenstehende Person. Ich kann mir alles ansehen, „gut wie schlecht“ und denke mir bei allem, dass das genau so richtig war und was ich daraus gelernt habe. Ich bin so unglaublich dankbar für das alles. Es passiert täglich so viel, dass es manchmal gar nicht für einen Film reichen würde.


Wenn man das so aufzählt, sind es doch eigentlich ganz winzige Momente. Und jetzt gerade denke ich wieder daran, wie viele Gedanken ich mir trotzdem öfter mache. Wie bescheuert ist es denn sich Gedanken darüber zu machen, was andere Menschen denken könnten, ob man das, was man tun will, wirklich tun soll und wie sich das alles auf die Zukunft auswirkt. Und nein, ich will nicht sagen „scheiß auf alles und mach nur noch das, was du willst“ – natürlich gehört ein bisschen Verantwortung auch dazu aber sei doch mal ganz ehrlich. In wie vielen banalen Situationen hast du dir solche Gedanken schon mal gemacht? Wie oft hast du etwas nicht gemacht, nur weil dein Verstand mit dir spielt.


Wir haben einen Film.

Einen Film voller kleiner Momente. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich will am Ende dieses Films zurückschauen und sagen „Wow, das habe ich echt gemacht und das hat mir so viel beigebracht. Das hätte ich besser sein lassen sollen, aber schau was daraus noch geworden ist" und nicht „fast hätte ich mich getraut, dass zu machen“ und „hätte ich doch nur ……“. Trotzdem gibt es so viele Menschen und da zähle ich mich teilweise auch selbst dazu, die ihr Leben dahinleben, ohne Freude zu empfinden, die sich das Leben schwer machen und ihren Gedanken so viel mehr Wert geben als der Erfahrung selbst. Ja und? Dann machst du halt einen Fehler … Du lernst daraus und machst es das nächste Mal besser, aber verzichte doch nicht auf die Erfahrung deshalb.


Ganz abgesehen von der Filmkulisse, in der wir hier leben … eine Wahnsinnskulisse, die wir hier haben. Wie lustig es ist, dass kleine Menschen irgendwann angefangen haben, große Dinge zu bauen und wir jetzt wie auf einem Monopoly Spielbrett durch unsere kleine Welt stolzieren. Und ich schau mir nachts die Hochhäuser hier an und sehe die einzelnen Wohnungen, in denen Licht brennt und die anderen, die immer finster sind. Mir kommen Erinnerungen hoch von meinen Puppenhauszeiten. Als könnte ich in jede Wohnung hineinschauen und alles umsortieren. Als wäre jeder Mensch ein kleines Püppchen und spielt eben dahin.


Sei einfach die Hauptrolle deines Films. Mit allen Emotionen und allen Up und Downs. Und vielleicht sitzt irgendwo im Hintergrund jemand und denkt sich dann „Wow, Menschen sind manchmal so seltsam, aber sie sind auch so wunderschön“.




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